Bangkoks historisches Eisenbahnzentrum
Der Bezirk Hua Lamphong liegt in Bangkoks Stadtteil Pathum Wan und erstreckt sich über den berühmten Bahnhof hinaus, der ihm seinen Namen gab. Dieses Viertel hat sich vom wichtigsten Verkehrsknotenpunkt Thailands zu einem der faszinierendsten Kulturviertel der Hauptstadt entwickelt, in dem jahrhundertealte Traditionen auf zeitgenössische Kreativität treffen.
Versteckt in seinem Labyrinth aus engen Gassen stellen seit Generationen traditionelle Kunsthandwerker chinesische Zeremoniengegenstände wie Räucherpapier und rote Laternen her. Die strategische Lage des Viertels verbindet Bangkoks verschiedene Epochen und verbindet die Chulalongkorn-Universität mit historischen Vierteln wie Talad Noi und Yaowarat. Das heutige Hua Lamphong steht für Bangkoks Fähigkeit, sich neu zu erfinden und gleichzeitig sein Erbe zu bewahren.
Hua Lamphong Bahnhof
Der Bahnhof Hua Lamphong, einst Bangkoks geschäftiger Hauptbahnhof, hat sich von dem einstigen Verkehrsknotenpunkt zu einem lebendigen Museum entwickelt. Das 107 Jahre alte Gebäude empfängt Besucher noch immer mit seiner beeindruckenden italienischen Neorenaissance-Architektur, einer massiven gewölbten Kuppel und wunderschönen Buntglasfenstern, die tagsüber das Licht einfangen.
Der Bahnhof ist nicht völlig stillgelegt – von hier aus verkehren noch immer rund 62 Züge, hauptsächlich für den Tourismus und den Stadtverkehr. Doch schon beim Gang durch die Haupthalle werden Sie den Unterschied spüren. Wo einst Tausende eilten, um Züge durch Thailand zu erwischen, schlendern heute Touristen durch die Halle, fotografieren die historischen Bahnsteige und bewundern die ausgestellten Oldtimer-Lokomotiven.
Das Thailändische Eisenbahnmuseum befindet sich unauffällig links vom Haupteingang und beherbergt auf drei Etagen Eisenbahnartefakte aus über einem Jahrhundert. Der Eintritt ist frei und das Museum ist oft überraschend leer. Ideal für alle, die Thailands Verkehrsgeschichte verstehen möchten, ohne sich durch Menschenmassen kämpfen zu müssen.
Talad Noi – Bangkoks künstlerisches Labyrinth
Nur ein kurzes Stück entfernt liegt Talad Noi, eines der ältesten Viertel Bangkoks und vielleicht das fotogenste versteckte Juwel. Dieses historische Flussviertel existiert schon vor Bangkok selbst, obwohl sein Name „kleiner Markt“ bedeutet – ironischerweise gibt es hier keinen Markt mehr.
Was Talad Noi so besonders macht, sind nicht nur die labyrinthartigen Straßen mit ihren jahrhundertealten chinesischen Ladenhäusern, sondern auch die Art und Weise, wie Straßenkunst vergessene Ecken in Instagram-würdige Galerien verwandelt. Die engen Gassen, insbesondere Trok San Chao Rong Kueak, sind voller farbenfroher Wandmalereien, die thailändische und chinesische Kulturthemen mit modernem künstlerischen Ausdruck verbinden.
Das Mother Roaster Café liegt im Herzen des Street-Art-Viertels und serviert exzellenten Kaffee in einem Vintage-Ambiente, das den kreativen Geist des Viertels perfekt einfängt. Das berühmte Antique Turtle Car – ein verrosteter alter Fiat 500, der seit Jahrzehnten verlassen ist – ist zu einem der meistfotografierten Orte der Gegend geworden.
Der Bezirk bewahrt seinen authentischen Charakter durch funktionierende Autoteileläden, traditionelle chinesische Tempel und Anwohner, die miterlebt haben, wie sich ihr Viertel von einem vergessenen Kaff zu einem trendigen Künstlerviertel entwickelte.
Wo man in Hua Lamphong essen kann
Banthat Thong Road – Bangkoks aufstrebendes Food-Paradies
Die Banthat Thong Road hat sich still und leise zu einem der angesagtesten Streetfood-Ziele Bangkoks entwickelt. Was als Ansammlung von Sportartikel- und Autozubehörläden begann, hat sich zu einem kulinarischen Hotspot entwickelt, den die Einheimischen „Yaowarat 2“ nennen – eine Anspielung auf die berühmte Food-Szene in Chinatown.
Der Wandel vollzog sich schrittweise nach der COVID-19-Pandemie, als die Überfüllung Chinatowns die Lebensmittelhändler dazu zwang, sich neue Standorte zu suchen. Die Modernisierung des Viertels durch die Chulalongkorn-Universität bot die perfekte Gelegenheit, und heute wimmelt es in der Straße von traditionellem thailändischem Streetfood bis hin zu koreanischen und japanischen Restaurants.
Zu den beliebtesten Lokalen gehört Jeh O Chula, berühmt für sein virales, scharfes Nudelgericht Mama Oho mit Meeresfrüchten und Fleisch. Gui Chai Tod Ar Pae serviert seit über 40 Jahren knusprig gebratene Schnittlauchpfannkuchen, und die Warteschlangen beweisen, dass sich die 40-Baht-Portionen lohnen.
Die Gegend zieht ein bunt gemischtes Publikum an: Universitätsstudenten, die sich hier eine schnelle Mahlzeit gönnen, Büroangestellte in der Mittagspause und Food-Touristen, die Bangkoks neuestes kulinarisches Viertel entdecken.
Ros Dee Ded von Nop
Ros Dee Ded in der Rama 4 Road serviert köstliche Rindfleischnudelsuppe mit einzigartigem Geschmack, die in Bangkok schwer zu finden ist, vor allem zu einem so niedrigen Preis. Ros Dee Ded ist Bangkoks Feinschmeckern ein vertrauter Name, da es seit vielen Jahrzehnten weithin bekannt ist und ursprünglich am Siam Square, gegenüber dem Einkaufszentrum Siam Paragon, lag.
Historische Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind
Diese Wahrzeichen liegen in einem Gebiet, das die vielschichtige Geschichte Bangkoks perfekt widerspiegelt – von der Eisenbahnarchitektur des 19. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischer Straßenkunst, von traditionellen Tempeln bis hin zu modernen Einkaufszentren, und das alles in fußläufiger Entfernung zueinander.
Wat Traimit Withayaram Worawihan
Wat Traimit Withayaram Worawihan beherbergt die weltweit größte Buddha-Statue aus massivem Gold. Sie wiegt 5.5 Tonnen und ist fast drei Meter hoch. Die Entdeckungsgeschichte der Statue ist faszinierend: Jahrhundertelang war sie unter Gips und Stuck verborgen, um sich vor einfallenden Armeen zu schützen. Erst als sie 1955 bei einem Umzug versehentlich herunterfiel, enthüllte sie ihre goldene Pracht.
Der Tempel bietet mehr als nur den berühmten Buddha. Im zweiten Stock befindet sich ein Museum, das die Geschichte der chinesischen Gemeinde Bangkoks erzählt, während im dritten Stock die Geschichte des Goldenen Buddha selbst erzählt wird. Der Eintritt kostet etwa 100 Baht, und von der obersten Etage aus hat man einen herrlichen Blick auf das alte Bangkok.
Wat Hua Lamphong – Der Sargtempel
Wat Hua Lamphong, offiziell bekannt als Wat Maha Phruettharam Worawihan, liegt in der Nähe der MRT-Station Sam Yan im Bangkoker Stadtteil Bang Rak. Dieser 1917 erbaute königliche buddhistische Tempel ist in der Gegend als „Sargtempel“ bekannt, da er denjenigen, die sich keinen leisten können, kostenlose Särge zur Verfügung stellt.
Der Tempel verfügt über erhöhte Ordinationshallen auf Plattformen mit breiten Treppen – ungewöhnlich für thailändische Tempel. Im Inneren befinden sich beeindruckende Wandmalereien, goldene Verzierungen und mehrere Schreine, die König Chulalongkorn und verschiedenen buddhistischen Gottheiten gewidmet sind. Der Tempel ist täglich rund um die Uhr geöffnet. Besucher können sich durch Kerzenziehen, Füttern des Tempelviehs oder Spenden für Särge bereichern. Trotz seiner zentralen Lage ist er in erster Linie ein lokaler Tempel und keine Touristenattraktion.
Samyan Mitrtown
Samyan Mitrtown ist der Versuch des modernen Bangkok, 24-Stunden-Lebensräume zu schaffen. Dieses gemischt genutzte Gebäude bietet Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und die einzigartige Samyan CO-OP – einen Arbeitsbereich mit 500 Sitzplätzen, der rund um die Uhr kostenlos genutzt werden kann. Die 24-Stunden-Zone des Einkaufszentrums umfasst Supermärkte, Cafés und sogar ein Fitnesscenter, das nie schließt.
Heilige Rosenkranzkirche
Die Holy Rosary Church, auch bekannt als Kalawar Church, ist ein neugotisches Denkmal für Bangkoks portugiesisches Erbe. Erbaut zwischen 1891 und 1897 am Ufer des Chao Phraya, ist sie mit ihrer cremefarbenen Fassade und dem hohen Turm eines der bekanntesten Wahrzeichen des Flusses. Die Kirche besticht durch beeindruckende Buntglasfenster mit biblischen Szenen und beherbergt eine aktive Gemeinde mit Gottesdiensten auf Thailändisch und Chinesisch.















