In vielen thailändischen Tempeln sehen Besucher Buddha-Statuen in verschiedenen Haltungen für jeden Tag der WocheDas Bild vom Dienstag ist der liegende Buddha (Thai: Pang Sai Yat, ปางไสยาสน์). In dieser Haltung geht es nicht ums Schlafen. Sie stellt den endgültigen Übergang des Buddha ins Parinibbāna (endgültiges Nibbāna) dar.
Wortnotiz: Parinibbāna: Nibbāna (im Englischen oft „Nirvana“ genannt) bedeutet völlige Freiheit von Leiden und dem Kreislauf der Wiedergeburten. Parinibbāna ist das endgültige Nibbāna, das bei einem vollständig erwachten Menschen (wie Buddha) mit dem Tod eintritt.
Dieses Ereignis ist im Pali-Kanon, im Mahāparinibbāna Sutta, festgehalten. Viele Buddhisten gedenken dessen jedes Jahr während Visakha Bucha (Vesak), dem Gedenken an Buddhas Geburt, Erwachen und Tod.
Die Haltung und die Szene
Der liegende Buddha liegt auf der rechten Seite, den Kopf auf der rechten Hand oder einem Kissen gestützt, der linke Arm ruht am Körper. Dies wird als Löwenhaltung bezeichnet. Das Bild zeigt ruhiges Bewusstsein am Ende des Lebens, nicht Schlaf.
Wo es passiert ist
Der Buddha starb in der Nähe von Kusinārā (heute Kushinagar, Indien), in einem Sal-Hain der Mallas, zwischen zwei Sal-Bäumen. Die Haltung erinnert an diese Szene aus dem Kanon.
Kanonische Anmerkung: Das Ereignis (der endgültige Tod Buddhas) und wichtige Einzelheiten seiner letzten Tage sind im Pali-Kanon enthalten. Der Statuenstil, den wir in Tempeln sehen, ist eine spätere Ikonographie, die dieses Ereignis visuell zum Ausdruck bringt.
Die letzte Lehre
Kurz vor seinem Tod gab Buddha eine kurze, klare Unterweisung, die oft als seine letzten Worte bezeichnet wird: „Alle bedingten Dinge unterliegen dem Verfall. Strebe mit Achtsamkeit weiter.“ (Pāli: „vayadhammā saṅkhārā; appamādena sampādetha.“)
Worthinweis: „Achtsamkeit“ (appamāda): Seien Sie bei dem, was Sie tun, aufmerksam und verantwortungsbewusst. Es bedeutet, ständig auf das zu achten, was gesund und hilfreich ist.
Einfache Bedeutung: Alles, was gemacht oder geboren wird, wird sich ändern und vergehen. In diesem Wissen lebe vorsichtig und übe mit stetiger Aufmerksamkeit.
Symbolik (für Reisende)
- Unbeständigkeit: Die Haltung erinnert daran, dass sich das Leben ändert und endet.
- Gelassenheit: Das ruhige Gesicht des Buddha und seine rechte Körperhaltung zeigen Würde und Bewusstsein im letzten Moment des Lebens.
- PÜbung, nicht Schlaf: Das Bild lädt eher zum Nachdenken und zur Achtsamkeit (appamāda) ein als zum flüchtigen Betrachten.
Traditionelle Variante (nicht kanonisch)
Einige thailändische Berichte fügen eine separate Geschichte hinzu: Buddha lehnt sich zurück, um den Riesen Rahu zu demütigen, der ihm zunächst seinen Respekt verweigert und später nachgibt. Dies ist kein Teil des Pāli-Kanons, sondern eine spätere kulturelle Erzählung. Sie erscheint in Tempellehrmaterialien und lokalen Geschichten.
Rechtsseitige Norm (und eine seltene Ausnahme)
Fast alle liegenden Buddha-Statuen zeigen den Buddha auf seiner rechten Seite in der Löwenhaltung. In einigen ostasiatischen (insbesondere japanischen) Kunsttraditionen gibt es auch liegende Darstellungen auf der linken Seite, doch diese sind selten und in der thailändischen Theravāda-Bildwelt nicht typisch.
Wo Sie es sehen werden
In Thailand: Größere Tempel stellen oft einen liegenden Buddha dar, und in vielen Tempelhöfen sind die sieben (oder acht, Mittwochnacht mitgezählt) Wochentagsbilder mit Beschriftungen gruppiert. Achten Sie auf die Beschriftung „Dienstag“ neben der liegenden Figur.
Pilgerreise in Indien: Bei Kushinagarkönnen Besucher Orte besichtigen, die mit dem Tod Buddhas in Verbindung stehen und an die in der lokalen Tradition erinnert wird.
Kushinagar-Tempel Fotos
Kurzübersicht
- englischer Name: Liegender Buddha (letzter Tod)
- Thailändischer Name: Pang Sai Yat (ปางไสยาสน์)
- Bedeutung: Das Parinibbāna des Buddha (letztes Nibbāna)
- Haltung: Auf der rechten Seite liegend, rechte Hand stützt den Kopf; gefasster Ausdruck
- Szene: In der Nähe von Kusinārā (Kushinagar), in einem Sal-Hain, zwischen zwei Sal-Bäumen
- Abschlussunterricht: „Alle bedingten Dinge unterliegen dem Verfall. Strebe mit Achtsamkeit weiter.“ (Pāli: vayadhammā saṅkhārā; appamādena sampādetha)
- Dienstag-Link: Wird in thailändischen Tempeln häufig als Dienstagshaltung bezeichnet
Schlussgedanke
Die Dienstagshaltung erinnert uns daran, dass Buddhas letzte Lektion praktischer Natur war: Nichts ist von Dauer, also nutze deine Zeit gut. Wenn man in Thailand einen liegenden Buddha sieht, ist das mehr als nur eine berühmte Statue. Er ist ein Bild der Vergänglichkeit, des ruhigen Bewusstseins und der achtsamen Praxis am Ende des Lebens.






